5 Gründe, wieso jeder Parkour machen sollte!
Rubens und Danis Hände nach dem Parkour Fotoshooting (Foto von Blendwerk Freiburg)
Parkour und Freerunning sind die wohl mit Abstand aufregendsten, sportlichsten und abwechslungsreichsten Bewegungstrends der letzten Jahre. Doch das Trainieren von präzisen Bewegungen, Schnelligkeit und Geschicklichkeit hat sich in den letzten Jahren zu weit mehr als nur zu einem vorübergehenden Trend entwickelt. Parkour ist von einer Sportart, der ein wenig ein „Getto-Image“ anhaftete, zu einer immer beliebter gewordenen Breitensportart avanciert. Für viele ist Parkour weitaus mehr als nur eine Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, es ist eine Lebenseinstellung – wir trainieren ganzheitlich, überwinden Ängste und erleben Freiheit!
Abwechslungsreich und dynamisch!
Wieso auch Du, dich mit der abwechslungsreichen und dynamischen Bewegungskunst Parkour (kurz PK) beschäftigen solltest und welche fünf Gründe Dir diese Überlegung mehr als leicht machen, das erfährst Du jetzt. Und Du brauchst Dir auch keine Sorgen darum zu machen, wenn Du vielleicht schon etwas älter oder ein wenig aus der Form bist. Bei PK kann man sich die unterschiedlichsten Bewegungsarten und Sprungvariationen so kombinieren, wie sie für das eigene persönliches Wohlbefinden am besten geeignet sind. Du musst also nicht mit einem doppelten Salto von einem Hochhaus zum anderen springen. Du kannst Dir Deinen „Parkour“ auch nur aus überwiegend reinen Laufvarianten und fließenden Basic-Moves zusammenstellen und erlebst auch den Flow von Parkour (Artikel: „So kommst du in den Flow!“). Die Kombinationen, wie Du Deinen PK gestaltest, sind nahezu unbegrenzt.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Im Parkour übt man elementare Fortbewegungs-Techniken – und das ist für jedes Alter gut!
Die Grundlage von PK ist es, eine sehr gute Körperbeherrschung in Verbindung mit einer guten Feinmotorik zu entwickeln. Zusätzlich trainierst Du Deinen Körper dahingehend, dass Du Deinen Körper in jeder Situation exakt zu beherrschen lernst. Natürlich werden auch Fähigkeiten wie die Wahrnehmung und vor allem Dein räumliches Vorstellungsvermögen in hohem Maße trainiert. Man kann auch sagen, Parkour lernen ermöglicht es Dir, Dich sicherer, schneller und sehr viel effektiver zu bewegen.
All dies kommt Dir natürlich auch im Alltag zugute. Deine Bewegungsabläufe und Dein Auftreten werden deutlich sicherer, was natürlich auch mit einem gesteigerten Selbstbewusstsein einhergeht. Darüber hinaus wird bei PK auch jede Körperregion angeregt und trainiert – mehr dazu später.
Parkour kann praktisch ohne Einschränkung des Alters erlernt und praktiziert werden. Durch die Kombination der verschiedenen Bewegungselemente ist es problemlos möglich, Parkour-Programme zu entwerfen, die für Jung und Alt gleichermaßen geeignet sind.
2. Man fängt genau dort an, wo man gerade steht! – Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!
Du kannst direkt mit PK anfangen, auch wenn Du über keinerlei Vorkenntnisse verfügst. Und was besonders toll ist, bei PK brauchst Du außer bequemen Klamotten und vielleicht einem Paar Turnschuhe, nichts an Geräten oder sonstigen Utensilien. Man fängt an mit einfachen Landetechniken (Froschlandung & Affenlandung) und der Parkour Rolle. Danach kommen kleinere, hüfthohe Hindernisse auf die man springt (Präzisionssprung) oder sie über- oder unterwindet. Anschließend kannst Du anfangen Mauern zu bespielen und balancieren, an Stangen schwingen.
Außerdem kannst Du PK überall üben und mit deiner Umgebung verschmelzen.
3. Parkour kann man überall machen!
Eine besonders schöne Eigenschaft von PK ist, dass Du es wirklich überall machen kannst. Praktisch in jeder Umgebung kannst Du Dir Möglichkeiten für Deinen PK suchen und direkt damit beginnen. Ob Du vielleicht gerade eine Treppe mit Geländer vor Dir hast, Mauern oder Vorsprünge oder sonstige Objekte. Sie warten nur darauf herausgefordert und bespielt zu werden, ein geeigneter PK findet sich überall und ganz bestimmt auch in Deiner Nähe. Vor allem bei „einfachen“ Sprüngen kommt man schön in den Flow (Artikel: „So kommst du in den Flow!“) und kann anfangen zu improvisieren (Artikel: „Sicher in „neuen“ Situationen? – Improvisation“) und mit den Objekten tanzen.
Außerdem kannst Du PK bei jedem Wetter machen, denn wir passen uns an die Umgebung an – auch ein nasser Boden kann gemeistert werden und birgt ganz neue Möglichkeiten.
4. Parkour trainiert den ganzen Körper!
Im Gegensatz zu sehr vielen Sportarten, bei denen immer dieselben Körperregionen beansprucht werden, trainiert PK den ganzen Körper. Aufgrund der praktisch unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten von Bewegungsabläufen wird jede Zone des Körpers beansprucht und durchtrainiert. Durch die vielen Sprünge und Landungen, wird die gesamte Beinmuskulutar von Oberschenkel bis in die Zehen gestärkt. Wir sind Fans von Barfuß-Training (ja auch im Freien – und dafür müssen wir nicht im Vauban leben!), denn so trainieren wir auch jeden einzelnen Muskel in den Füßen. Bei vielen Überwindungssprüngen sowie an Stangen kommt der Oberkörper voll zum Einsatz, Hände, Handgelenke, Finger, Schultern und Brustmuskulatur. Für nahezu jede Bewegung trainieren wir völlig automatisch und spielerisch unsere Core-Stability – Bauch, Rücken und Beckenmuskulatur.
Kleiner Impuls: je öfter Du Basics trainierst, desto schneller wird dein Progress bei komplexeren Bewegungen. Je mehr kleine Präzisionssprünge (kurz: preci oder Präzi) du springst, desto besser trainierst du deine Fußgelenke und verringerst das Risiko umzuknicken (anclen).
5. Im Parkour lernt man viele Lektionen fürs Leben! – Freiheit im eigenen Körper!
Neben einem hohen Maß an physischem Training wie Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer, wird man auch mental reich belohnt, denn man lernt auch viel fürs Leben.
Eine sehr schöne und auch generell im Leben gut einsetzbare Fähigkeit, die man bei PK lernt, ist die schnelle und möglichst genaue Einschätzung einer Situation – wie beim Improvisieren (Artikel: „Sicher in „neuen“ Situationen? – Improvisation“). Aber auch Fähigkeiten wie der rücksichtsvolle Umgang mit der Umgebung sowie anderen Menschen und auch die Hilfsbereitschaft gegenüber anderen spielen in der Szene eine wichtige Rolle. Ein gesunder Umgang mit den Lebensthemen Angst, Selbstbewusstsein und Kompetenz sind ständige Begleiter im PK. Wie in traditionellen Kampfkünsten (Martial Arts), spielt für uns der Umgang mit der Philosophie dahinter eine essentielle Rolle. Ganz zu schweigen von der unglaublichen Kreativität und Flexibilität die wir entwickeln – ein Weg, viele Wege, eine Lösung, viele Lösungen!
Die meisten Parkour-Sportler geben als ersten Grund die „Freiheit“ an. Freiheit nicht nur in dem Sinne, dass wir lernen uns frei zu bewegen – nicht an die vorgegebenen Wege gebunden sind und zum Beispiel wunderschöne Aussichten genießen. Sondern auch im Sinne, dass wir durch die vielfältigen Möglichkeiten erst unser volles körperliches Potential entfalten und uns frei im eigenen Körper fühlen – wir vertrauen unseren Fähigkeiten!
Egal ob im Training mit Kindern oder Erwachsenen – kleine Impulse, wie körperliche Erfahrungen auf das Leben übertragen werden können, spielen eine sehr wichtige Rolle für uns.
Fazit
Wer Parkour noch nicht ausprobiert hat, sollte es definitiv probieren, denn: „probieren geht über studieren!“. Unsere Top 5 Gründe für Parkour:
- Im Parkour übt man elementare Fortbewegungs-Techniken – und das ist für jedes Alter gut!
- Man fängt genau dort an, wo man gerade steht! – Es sind keine Vorkenntnisse notwendig!
- Parkour kann man überall machen!
- Parkour trainiert den ganzen Körper!
- Im Parkour lernt man viele Lektionen fürs Leben!
Aber Vorsicht: Suchtgefahr!
Persönliche Erfahrungen von Dani:
„Ich liebe es, mich mit meiner Umgebung zu verbinden, mich wohlzufühlen und neue Wege zu gehen. Am Parkour reizt mich besonders die unendliche Vielfalt der Möglichkeiten, der spielerische Ansatz und die Freiheit im eigenen Körper. Als Kind habe ich Judo gemacht (brauner Gurt) von 6-16 Jahre ca. und dort schon das Abrollen gelernt. Mit Anfang 20 hatte ich einen üblen Fahrradsturz, bei dem ich kopfüber vorwärts über den Lenker segelte, Gesicht richtung Asphalt! Reflexartig habe ich mich abgerollt, bin aufgestanden und war kurz im Schockzustand. Nachdem ich meinen Körper gecheckt habe, habe ich festgestellt, dass NICHTS passiert ist. Das hätte übel enden können, doch mein Körper weiß, wie er sich schützt und ich vertraue ihm. Wir sind eins!“
Falls Du inspiriert wurdest und du Lust hast, Parkour mit uns auszuprobieren, schau doch in unserem regelmäßigen Training vorbei oder besuch einen unserer Workshops: Parkour in Freiburg (https://sport.wemove.fun/parkour)
Top Video von urbanamedei, wie ihr selbstständig starten könnt:
Ruben als PK-Stuntman für die SICK AG (>> Mehr über das Projekt)
SICK Holiday Season | from Daniel Armbrüster on Vimeo.
Wie vielfältig Parkour sein kann:
Über den Autor:
„Meine Mission ist es Menschen zusammenzubringen, zu motivieren, zu inspirieren, den Körper & Geist weiter zu erforschen.“
Mit seinem Studium der Kultur- & Kognitionswissenschaften begab sich Dani auf eine Reise nach innen und außen zugleich. Wie funktioniert das menschliche Gehirn? Wie verhalten sich Menschen in Gruppen/Kulturen? Eine Sprache verbindet alle Menschen auf der Erde: Bewegung!